Eine grüne Zipfelmütze, ein blitzendes Schwert und kein Freund großer Worte – das sind die typischen Markenzeichen, die den Helden Link aus der Spielreihe “The Legend of Zelda” auszeichnen. Schon seit über 30 Jahren zieht der kleine Held in diversen Spielen aus, um die Welt von Hyrule vor dem Bösen zu schützen. Das ist Grund genug, sich einmal anzuschauen, wie alles anfing und was die Faszination der Spielreihe ausmacht.

Der Anfang von „The Legend of Zelda“

Am 2. Februar 1986 erschien in Japan mit “The Legend of Zelda” ein Rollenspiel für das Nintendo Entertainment System, das sich durch einige für die damalige Zeit bahnbrechende Mechaniken von anderen Spielen abhob. Unter anderem bot das Spiel eine offene Spielwelt, sodass du nicht wie beispielsweise bei “Super Mario World” immer nur von links nach rechts laufen musstest. Stattdessen warst du darauf angewiesen, nicht nur die Standorte der unterschiedlichen Dungeons zu finden, sondern auch hinter ihre richtige Reihenfolge zu kommen.

Eine weitere Neuerung war das Inventar. “The Legend of Zelda” bot als erstes Spiel die Möglichkeit, mehrere Gegenstände einzusammeln, um diese zu einem späteren Zeitpunkt zum Lösen von Rätseln einzusetzen. Außerdem hatte das Spielmodul als erstes Spiel außerhalb Japans eine eigene Batterie, wodurch du deine bisherigen Spielerfolge an bestimmten Punkten im Spiel abspeichern konntest. Du musstest also nicht immer wieder von vorne anfangen und warst nicht dazu gezwungen, das komplette Spiel in einem Rutsch durchzuspielen.

Die spieltechnischen Neuerungen wurden durch eine Fantasy-Geschichte abgerundet, in der ein Held namens Link losgehen musste, um seine Heimatwelt Hyrule im Namen von Prinzessin Zelda vor den Machenschaften des bösen Herrschers Ganon zu retten. Diese Kombination führte dazu, dass sich das Spiel 6,5 Millionen Mal weltweit verkaufte.

Nach dem ersten Spiel um Link

Vom Erfolg des ersten Titels motiviert, ließ es sich Shigeru Miyamoto, einer der damaligen Chefentwickler von Nintendo, nicht nehmen, dem kleinen Link weitere Abenteuer zu spendieren, in denen die Geschichte rund um Hyrule und das Triforce der Macht weitererzählt wurden. Dabei war es immer ein Anspruch, nie das gleiche Spiel zu machen. Jeder neue Teil der Reihe sollte eine Neuerung bringen, die das Spielgeschehen individuell und neuartig machte.

“Zelda II: The Adventure of Link” fügte dem Spiel beispielsweise eine klassische 2D-Seitenansicht in den Dungeons hinzu, sodass du das Rollenspiel streckenweise zu einem Jump-and-Run wurde. Außerdem konntest du Magie einsetzen und Erfahrungspunkte sammeln.

Der 1991 erschienene Titel “The Legend of Zelda: A Link to the Past” für das Super Nintendo Entertainment System (SNES) gilt auch bis heute noch als eines der besten Videospiele aller Zeiten. Nicht nur seine Comic-Grafik und sein Sounddesign sind überragend. Das Spiel bietet viele kleine Rätsel, eine große Oberwelt und hat außerdem den legendären Twist gehabt. Ab einem gewissen Punkt im Spiel bekommt Link die Möglichkeit, zwischen den Zeiten hin und her zu reisen. Dadurch wird das ohnehin schon recht große Rollenspiel plötzlich doppelt so groß und bietet dir außerdem Rätsel und Geheimnisse, die du nur lösen kannst, wenn du zwischen den beiden Versionen von Hyrule wechselst.

Mit 4,6 Millionen verkauften Exemplaren gilt “The Legend of Zelda: A Link to the Past” darum auch als eines der meistverkauften Spiele für den SNES.

Für den Giftschrank

Nintendo hat mit der Zelda-Marke in seinen Anfängen einige Experimente unternommen, um die Spiele auch auf Plattformen zu veröffentlichen, auf denen die Konkurrenz noch nicht allzu groß war. Ein Beispiel hierfür war “Zelda” aus dem Jahr 1988, das für das System Game-and-Watch veröffentlicht wurde. Es handelte sich dabei um kleine Handheld-Konsolen, die nur mit einem einzigen, fest installierten Spiel gespielt werden konnten. Weil die kleinen Geräte auch eine eingebaute Uhr mit Weckfunktion hatten, erklärt sich der Namen Game-and-Watch. Auch wenn sich die kleinen Geräte insgesamt 43 Millionen Mal verkauften, war der Zelda-Ableger kein großer Erfolg für Nintendo gewesen.

Ähnlich verhält es sich mit den beiden Ablegern für das Philips CD-i. Ähnlich wie die Playstation sollte das CD-i die Möglichkeit bieten, Videospiele von CD abzuspielen und diese auf dem heimischen Fernseher wieder zu geben. Nintendo steuerte insgesamt vier Spiele zu dieser Konsole bei, wozu auch “Zelda: Wand of Gamelon” und “Link: Faces of Evil” gehörten. Beide Titel erschienen 1993 und ließen die Spieler als Prinzessin Zelda oder als Link in einem 2D-Jump-and-Run-Adventure Abenteuer bestreiten. Die Hintergrundgeschichte der Spiele wurde dabei in voll animierten und vertonten Cutscence abgespielt.

Allerdings waren sowohl der Grafikstil, als auch die Animationen und die Vertonung der Cutscence sehr schlecht. Hinzu kam, dass das Gameplay durch undurchsichtige Rätsel, eine ungenaue Steuerung und viel Backtracking alles andere als spannend war. Die wenigen Käufer, die sich überhaupt ein CD-i zugelegt hatten, ließen die beiden Zelda-Teile ganz schnell fallen und Nintendo bemüht sich bis heute darum, den Mantel des Schweigens über diese fehlgeschlagenen Experimente zu legen.

Neuer Aufschwung

1998 erschien mit “The Legend of Zelda: Ocarina of Time” das erste Zelda-Rollenspiel für den Nintendo 64. Es war das erste 3D-Rollenspiel der Serie und konzentrierte sich wieder auf die gleichen Stärken wie auch schon “A Link to the Past”. Die Spielwelt war offen gestaltet, es gab viele Rätsel zu ergründen und unterschiedliche Zeitebenen, zwischen denen die Spieler agieren mussten, um voran zu kommen.

Mit 7,6 Millionen verkauften Exemplaren galt es als das meist verkaufte Videospiel seiner Zeit und konnte positive Spielebewertungen von durchgehend 90% einheimsen. Obwohl der 2000er Nachfolger “The Legend of Zelda: Majora’s Mask” mit 3,36 Millionen verkauften Exemplaren nicht ganz an den Erfolg heranreichen konnte, zeigte auch der Titel, dass Nintendo voll in der 3D-Ära angekommen war.

Es folgten dutzende weitere Titel, die mal mehr und mal weniger beliebt bei Fans der Reihe waren. Als dann 2017 “The Legend of Zelda: A Breath of the Wild” veröffentlicht wurde, gab es dagegen fast nur positive Stimmen zu dem Spiel. Das Spiel, das für seine offene Spielwelt, liebevoll gestaltete Dungeons, seine Grafik und das Sounddesign von Spielern und Kritikern hochgelobt wurde, konnte auf der Nintendo Switch über 20 Millionen mal verkauft werden.

Damit zählt das Spiel nicht nur zu den erfolgreichsten Teilen der Zelda-Reihe, sondern ist auch eines der erfolgreichsten Nintendo-Spiele überhaupt. Ein Nachfolger ist bereits angekündigt und Fans können sich auf weitere Abenteuer mit ihrem Lieblingshelden Link freuen, denn in absehbarer Zukunft wird Nintendo sich noch nicht von seinem Fan-Liebling “The Legend of Zelda” verabschieden!